Wie läuft eine Osteopathische Behandlung bei mir ab?

Der Einfachheit halber wird in der Folgenden Beschreibung das Wort du als Ansprache verwendet.

Anamnese

Wenn du das erste Mal zu mir kommst, darfst du zunächst im Wartezimmer einen Anmeldebogen auszufüllen. Im Behandlungsraum führe ich dann mit dir eine ausführliche Anamnese durch. Anamnese bedeutet, dass ich dich befrage, aus welchem Grund du hergekommen bist. Ein Konsultationsgrund könnte zum Beispiel sein, dass du körperliche Beschwerden im Muskelskelettbereich, im Verdauungsbereich oder Kopfbereich hast. Ebenso könntest du da sein, um dich einfach präventiv osteopathisch untersuchen und behandeln zu lassen. Bei manchen Beschwerden kann es sinnvoll und notwendig sein, vorab eine schulmedizinische apparative Diagnostik durchführen zu lassen.

Wenn du mit speziellen Symptomen kommst, werde ich dann zusätzlich ein paar weitere Dinge dazu fragen. Beispielsweise könnte ich dann fragen:

  • Wo ist das Symptom?
  • Seit wann besteht dieser Zustand?
  • Gab es dies schon einmal?
  • Wie fühlt sich das Symptom an?
  • Gibt es Regelmäßigkeiten im Auftreten?
  • Gibt es Handlungen, Einflüsse oder Hilfsmittel, die das Symptom verbessern?
  • Gibt es Handlungen oder Einflüsse, die es verschlechtern?
  • Gab es bereits Therapieansätze? Untersuchungen? Befunde?
  • Werden Medikamente und/ oder Zusatzpräparate eingenommen?
  • Hast du Vorerkrankungen oder systemische Erkrankungen?

Ich stelle dann auch Fragen zu verschiedenen Körper- und Organsystemen, um einschätzen zu können, wie gut deren Funktion ist. Zudem kann ich hier Indizien bekommen, ob Zusammenhänge zu manchen Symptomen vorliegen können.

Zudem stelle ich Fragen, was du aktuell selbst für deinen Körper tust. Beispiele wären hier:

  • Wie sehen deine Ernährungsgewohnheiten aus?
  • Wie hoch ist deine Flüssigkeitsaufnahme und wann trinkst du?
  • Bekommt dein Körper regelmäßige Bewegung?
  • Wie schläfst du?
  • Hast du hilfreiche Strategien zur Bewältigung von Stress?
Untersuchung

Nach der Anamnese werde ich dich körperlich untersuchen. Dafür werde ich dich bitten dein Oberteil, Hose und Schuhe auszuziehen. Die Untersuchung und Behandlung von dir findet dann in Unterwäsche statt. Alternativ kannst du dir auch gerne eine kurze Hose oder ein Top mitbringen, wenn dir das angenehmer ist.

Eine Untersuchung läuft grob in drei Phasen ab. Ich mache spezielle Tests im Stand, im Sitz und auch in Rückenlage. Ich untersuche zum einen die Beweglichkeit einzelner Strukturen. Ich untersuche das Bewegungsausmaß von Gelenken, und die Beweglichkeit und Spannung von Strukturen im Bauchraum und im Kraniosakralsystem. Außerdem beurteile ich das Gangbild, die Haltung, die Muskelspannung und ob es Hautveränderungen gibt.

Generell lässt sich sagen, dass sich die Untersuchung bei verschiedenen Osteopathen durchaus unterscheiden kann. In der Ausbildung lernen Osteopathen zahlreiche Tests und Herangehensweisen. Meist wählt ein Osteopath später diese aus, die für ihn selbst am aussagekräftigsten sind. Dasselbe gilt auch für die Behandlung. Osteopathen wählen hier aus einer Vielzahl von Techniken und Herangehensweisen, die aus eigenem Ermessen gut auf das Problem und den Patienten passen.

Behandlung

Testung und Behandlung gehen häufig ineinander über. Wie bereits erwähnt, gibt es eine Vielzahl von Behandlungstechniken. Vereinfacht gesagt können das eher mechanisch orientierte Techniken sein wie Gelenktechniken, Mobilisationstechniken, Drucktechniken für spezielle Muskelpunkte, direkte Faszientechniken. Oder eher sanft wie Fasziale Release-Techniken bei denen die Hände oft für eine Zeit an einer Stelle aufliegen. Auch kraniosakrale Techniken wären hier zu nennen. Dies ist nur eine kleine Auswahl an Möglichkeiten. In der Regel orientiere ich mich daran, welche Ansätze gut zu meinem Befund aus der Untersuchung und zu dir als Patient passen könnten.

Nach der Behandlung

Nach der Behandlung untersuche ich den Körper häufig erneut kurz und du darfst dich anschließend anziehen. In einem kurzen Nachgespräch erkläre ich häufig noch, mit welchen Ansätzen ich gearbeitet habe und wir besprechen welche unterstützenden Maßnahmen du selbst durchführen kannst, um deinem Körper bei seiner Selbstregulation zu helfen.